Es gibt in der Tat valide Gründe dies zu tun – neben der Verfügbarkeit der Waren und der Materialien für den Kunden und die eigene Produktion stehen verschiedene monetären Aspekte, wie z.B.
- mit nur den „richtigen“ Waren und Materialien liegt weniger gebundenes Kapital auf Lager, womit mehr frei verfügbares
Kapital zur Verfügung steht - es kann eine optimierte Lagerauslastung erzielt werden – nicht nur wird weniger Lagerkapazität gebunden, auch die Fahr-
und Laufwege, sowie die Ein- und Auslagerungszeiten können verkürzt werden - somit können Kostensenkungen erzielt werden.
SAP EWM steht bereit, um Prozessschritte zu automatisieren und zu beschleunigen, um so die anfallenden Aufwände zu vereinfachen und zu reduzieren.
Um einen korrekten Überblick über die aktuellen Bestände zu erlangen, kann eine Inventur ein probates Mittel sein. SAP EWM kann solche Bestände nicht nur über eine ‚jährliche Inventur‘ („periodisch“) abbilden, sondern bietet ebenfalls weitere unterjährige („fortlaufende“) Optionen.
Hauptinventur-Optionen in SAP EWM
Weitere Inventur-Optionen in SAP EWM
- Ad-hoc Inventur
- Ausführung zu jedem beliebigen Zeitpunkt eines Geschäftsjahres
- Kann lagerplatz- oder produktbezogen durchgeführt werden
- RF-Verwendung
- Belegerstellung kann manuell ausgeführt werden
- Beleg kann mit einem Ausnahmecode verknüpft werden
- Einlagerungsinventur
- Ausschließlich lagerplatzbezogen
- RF-Verwendung
- Durchführung bei der ersten Einlagerung während eines Geschäftsjahres
- Keine weitere Inventur innerhalb des Geschäftsjahres für den gezählten Lagerplatz
- Niederbestandsinventur
- Ausschließlich lagerplatzbezogen
- RF-Verwendung
- Durchführung während der Bestätigung einer Auslager-Lageraufgabe auf Basis einer nur noch geringen
(vorab definierten) Menge nach der Entnahme - Automatische Inventurbeleg-Erstellung bei der Bestätigung der Lageraufgabe
- Nullinventur
- Ablauf wie die Niederbestandsinventur, allerdings mit der definierten Menge null
- Bestätigung, dass der Lagerplatz leer ist und somit wieder für die Einlagerung zur Verfügung steht
- Niederbestandskontrolle
- „Light-Version“ der Niederbestands- / Nullinventur
- Durchführung während der Auslagerung
- Keine Erzeugung eines Inventurbelegs
- Lagerplatzprüfung
- Prüfung, ob das im System ausgewiesene Material in dem ausgewiesenen Lagerplatz liegt
- Die Menge des Materials wird allerdings nicht gezählt (deshalb kein direktes Verfahren der eigentlichen Inventur)
Innerhalb des SAP EWM ist das Haupt-Analyse-Tool die ABC-Analyse. Diese kann nach dem Verbrauch (z.B. Schnell- / Langsamdreher) oder nach Materialkosten gesteuert werden. Im EWM wird dieses Analyse-Tool in Kombination mit der Inventur-Funktion ‚Cycle Counting‘ angewandt, aber generell kann sie auch für eine reguläre Bestandsanalyse verwendet werden.
Weitere Funktionen für eine Bestandsanalyse sind mit einer Anbindung von SAP EWM zu SAP MM zu realisieren. Innerhalb des MM gibt es u.a. die folgenden Optionen zur Analyse:
- Umschlagshäufigkeit
- Bestandskennzahl zur Angabe wie oft der durchschnittliche Bestand eines Materials innerhalb eines definierten Zeitraums
komplett entnommen wurde - Je höher diese Kennzahl, desto öfter ist der Umschlag den Materialbestands in dem definierten Zeitraum
- Bestandskennzahl zur Angabe wie oft der durchschnittliche Bestand eines Materials innerhalb eines definierten Zeitraums
- Bedarfswerte
- Ermittlung zukünftig auftretender Materialbedarfe nach Menge und Zeitraum
- Ermittlung zukünftig auftretender Materialbedarfe nach Menge und Zeitraum
- Reichweitenanalyse
- Ermittlung des Zeitraums in wessen ein Material für verschiedene Verbrauchernachfragen (Kunden, Produktion) ausreicht
- Ermittlung des Zeitraums in wessen ein Material für verschiedene Verbrauchernachfragen (Kunden, Produktion) ausreicht
- Bodensatzanalyse
- Überwachung und Ermittlung von Materialbestandswerten, die sich trotz Verbrauchsbuchungen innerhalb eines definierten Zeitraums erhöht haben
- Überwachung und Ermittlung von Materialbestandswerten, die sich trotz Verbrauchsbuchungen innerhalb eines definierten Zeitraums erhöht haben
- Auswertung von Lagerhütern
- Ermittlung von Materialien, die über einen definierten Zeitraum weder eine Ein- noch eine Auslagerung erfahren haben
Somit kann SAP EWM mit einer der vorhandenen Inventur-Möglichkeiten sowie einer ABC-Analyse die Basis für eine detaillierte Bestandsanalyse sowie ein durchgängiges Bestandsmanagement sein.
Welche Methode dafür verwendet werden soll, bleibt ganz Ihnen überlassen.
Wir von KARŌN unterstützen Sie neben der Implementierung der SAP EWM Inventur-Themen ebenfalls gerne bei der Anbindung und Implementierung der Analysefunktionen im SAP MM.